MINT-EC-Camp: Math Talent School

MINT-EC-Gruppe

Wie können wir mithilfe von Mathematik reale Alltagsprobleme lösen – von der Verkehrsplanung über medizinische Datenanalyse bis hin zu den Bewegungen kleinster Teilchen? Diesen und weiteren spannenden Fragen gingen 22 Oberstufenschülerinnen und -schüler aus ganz Deutschland bei der Math Talent School in Kaiserslautern vom 3. bis 7. November 2025 nach und arbeiteten an praxisnahen Projekten, in denen Mathematik als Werkzeug zur Lösung komplexer Herausforderungen diente. 

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Fachbereich Mathematik der RPTU in Kaiserslautern, dem Kompetenzzentrum für mathematische Modellierung in MINT-Projekten in der Schule (KOMMS) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Ruzika, sowie dem Fraunhofer ITWM im Rahmen des Felix-Klein-Zentrums gemeinsam mit dem Schulnetzwerk MINT-EC

In vier Projektgruppen widmeten sich die Teilnehmenden ganz unterschiedlichen Themenfeldern. 
Unter der Leitung von Dr. Torben Fattler und Nathalie Steil (AG Funktionalanalysis und Stochastische Analysis, RPTU) erforschten die Schüler:innen im Projekt „Herumzappelnde kleine Teilchen – Vom Random Walk zur Diffusion“ die zufällige Bewegung von Teilchen und simulierten mithilfe des Computers deren Dynamik. Dabei lernten sie, wie sich mathematische Modelle auf Phänomene wie Diffusion oder Wärmeausbreitung anwenden lassen.
Im Projekt „Wie kann man Betrug im Gesundheitswesen erkennen?“ untersuchten die Schüler:innen gemeinsam mit Indira Dhar (Fraunhofer ITWM, Bereich Analytics and Computing, AG Finanzmathematik, RPTU), wie künstliche Intelligenz und Texterkennung helfen können, Unregelmäßigkeiten in Abrechnungsdaten zu identifizieren. Mit OCR-Technologie und mathematischen Mustern analysierten sie gescannte Formulare und entwickelten eigene Ideen zur automatisierten Betrugserkennung.
Um städtische Mobilität ging es bei Michael Rihlmann (Fraunhofer ITWM, Bereich Mathematik für Fahrzeuge, Systeme und Anlagen). Im Projekt „Smart City Verkehr – Mathematische Optimierung von Buslinien und Bahnnetzen“ suchten die Teilnehmenden nach optimalen Verbindungen und effizienten Fahrplänen. Mit Hilfe graphentheoretischer Modelle und Optimierungsverfahren erarbeiteten sie Lösungen für realistische Verkehrsprobleme und erhielten Einblicke in moderne Smart-City-Konzepte.
Schließlich beschäftigte sich eine vierte Gruppe mit der Frage, „Wo ist der beste Standort für die neue Rettungswache Otterbach?“. Unter der Betreuung von Sabrina Thielen (AG Optimierung, Fachbereich Mathematik, RPTU) werteten die Teilnehmerinnen reale Einsatzdaten aus und nutzten das Geoinformationssystem QGIS, um optimale Standorte unter verschiedenen Kriterien zu bestimmen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig mathematische Modellierung für Entscheidungen im Rettungswesen ist, wo jede Minute zählt.

Neben der intensiven Projektarbeit bot das Camp ein vielseitiges Rahmenprogramm: eine Führung durch das Fraunhofer ITWM, Gespräche mit Forschenden, Lehrenden und Studierenden über Studienperspektiven, einen Einführungskurs in die Programmierung sowie gemeinsame Freizeitaktivitäten. Den Höhepunkt der Woche bildete die Präsentation der Ergebnisse, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre Modelle, Berechnungen und Simulationen vorstellten.

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