Math Talent School 11/2024
Vom 18.-22. November 2024 fand in Kaiserslautern im Rahmen der „MINT-EC Math-Talentschool“ ein Zusammentreffen von 24 mathematikbegeisterten Schülerinnen und Schülern der 11. und 12. Klasse von Schulen aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands statt. Die Veranstaltung wurde vom Fachbereich Mathematik der RPTU unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Ruzika (KOMMS, AG Optimierung) gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM im Rahmen des Felix-Klein-Zentrums sowie dem Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC organisiert.
In kleinen Arbeitsgruppen untersuchten die Schüler und Schülerinnen mathematische Konzepte, die realitätsnahen Fragestellungen aus der aktuellen Forschung zugrunde liegen. Sie setzten dabei Methoden wie mathematische Modellierung und Computersimulation ein und erhielten zudem unmittelbare Einblicke in den Berufsalltag von Mathematikerinnen und Mathematikern. Das Projekt „Fressen und gefressen werden“, betreut von Tim Nicolai aus dem Bereich »Mathematik für die Fahrzeugentwicklung« des ITWM, befasste sich mit der mathematischen Beschreibung der Entwicklung von Populationen. Am Beispiel der Interaktion von Löwen und Gazellen wurden Wechselwirkungen einer Räuber-Beute-Beziehung mathematisch dargestellt und am Computer
simuliert.
Um die mathematische Modellierung der Ausbreitung einer fiktiven Infektionskrankheit ging es im Projekt „Von Zahlen zu Seuchen: Welche Infektionsvariante dominiert?“, das von Marvin Schulte aus der AG Technomathematik der RPTU in Kaiserslautern sowie der Abteilung »Transportvorgänge« des ITWM geleitet wurde. Dabei fanden die Schülerinnen und Schüler spannende eigene Ansätze u.a. zur Beantwortung der Fragen, welche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus helfen können oder welche Variante des neuen Virus sich durchsetzen wird.
Im Projekt „Risse – Um sie zu finden, muss man wissen, wie sie aussehen!“ , welches von Natascha Jeziorski aus der Abteilung »Bildverarbeitung« des ITWM betreut wurde, wurden verschiedene mathematische Modelle zur Beschreibung von Rissen aufgestellt und miteinander verglichen. Ziel ist es, in der industriellen Produktion eine schnelle Kontrolle sowie das Aussortieren von defekten Produkten objektiv und robust zu gewährleisten.
Mit Fragen rund um Primzahlen, wie etwa Strategien zum Auffinden sehr großer Primzahlen sowie deren wichtige Rolle für unseren Alltag, beispielsweise im Bereich der Kryptographie, beschäftigte sich das Projekt „Primzahlen entdecken“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Max Horn und Prof. Dr. Claus Fieker aus der AG Algebra, Geometrie und Computeralgebra des Fachbereichs Mathematik der RPTU Kaiserslautern.
Die Gruppen widmeten sich die ganze Woche über engagiert und gründlich Ihren Problemstellungen und konnten bei den Abschlusspräsentationen ihre gemeinsam erzielten, bemerkenswerten Ergebnisse vorstellen. Viele der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben den Wunsch, in Zukunft Mathematik oder ein anderes MINT-Fach zu studieren und in diesem Bereich beruflich tätig zu werden. Sie ergriffen deshalb die Möglichkeit, bei einem Besuch des Fachbereichs Mathematik der RPTU mit Mathematikstudierenden aus höheren Semestern ins Gespräch zu kommen und bei der Führung durch das ITWM Einblicke in den beruflichen Alltag am Institut zu erhalten. Ein Quiz, ein Campusrundgang, abendliches gemeinsames Musizieren und Spieleabende trugen zusätzlich dazu bei, dass nicht nur harmonisch und produktiv gearbeitet wurde, sondern sogar neue Freundschaften mit Gleichgesinnten geschlossen wurden.
Genauere Beschreibungen der einzelnen Projekte, weitere Impressionen und Portraits einzelner Schülerinnen und Schüler finden sich hier.