Erneute Auszeichnung für die Forschung am FB Mathematik

(v.l.n.r.): Professor Sven Krumke, Dr. Michael Kunte, Professor Gunter Malle, Professor Ulrich Thiel, Professor Wolfram Decker. Foto: RPTU
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Der Bewilligungs­ausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die weitere Finanzierung des im Januar 2017 eingerichteten Transregio-Sonder­forschungs­bereichs „Symbolische Werkzeuge in der Mathematik und ihre Anwendung“ (SFB/TRR 195) um erneut vier Jahre beschlossen. Mit der Bewilligung fließen insgesamt weitere 8,9 Mio. Euro an die beteiligten Universitäten.

Im Rahmen des SFB/TRR 195 entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der AG Algebra, Geometrie und Computeralgebra gemeinsam mit Arbeitsgruppen an der Universität des Saarlandes, der RWTH Aachen und weiteren Partnern an der TU Berlin, der TU Darmstadt sowie den Universitäten in Siegen, Stuttgart und Tübingen das interdisziplinäre Open-Source-Computeralgebrasystem OSCAR , welches Algorithmen aus fünf zunächst eigenständigen Forschungsgebieten – der Gruppen- und Darstellungstheorie, der algebraischen Geometrie, der kommutativen und nichtkommutativen Algebra, der tropischen und polyhedralen Geometrie sowie der Zahlentheorie – zusammenführt. Dieses in seiner Art und Vielseitigkeit weltweit einzigartige Open-Source-System nutzt vorhandene Synergien zwischen den Gebieten und ermöglicht dadurch eine fachübergreifende Herangehensweise. In einer ganzen Reihe von Projekten des SFB/TRR 195 werden die so entstandenen Tools dann angewendet, um tiefliegende Probleme der reinen Mathematik zu lösen. Koordiniert wird die standortübergreifende Forschung am Fachbereich Mathematik der RPTU.

Professor Gunter Malle, Sprecher des SFB/TRR 195, erläutert: „In den ersten beiden Phasen des TRR 195 ist es uns gelungen, eine kraftvolle, stabile OSCAR-Version zu entwickeln und zu veröffentlichen. Diese Errungenschaft ermöglicht es uns nun in der dritten Phase, die verbleibenden offenen mathematischen Probleme wirksam anzugehen. Weiteres Ziel ist die Konsolidierung des OSCAR-Systems, um seinen Fortbestand als Open-Source-Researchtool über das Forschungsprojekt hinaus zu sichern.“

Bestätigung für das bislang Erreichte kommt aus der Wissenschaft: „Weltweit gibt es bereits Tausende von Projekten, die auf unserer Arbeit basieren“, so Malle. „Programmzugehörige Online-Server ermöglichen uns dabei den direkten Austausch innerhalb der wissenschaftlichen Community.“

Der designierte Co-Sprecher Professor Ulrich Thiel, ergänzt: „Besonders freut es mich, dass wir im Sonderforschungsbereich so erfolgreich über sechs Standorte hinweg alle an einem Strang ziehen. Wir sind zu einem richtig guten Team zusammengewachsen.“ Und er verweist darauf, wie mathematische Forschungsarbeit oft im Nachhinein praktische Wirkung entfaltet: „Wenn wir Nachrichten im Internet verschicken, sorgen algebraische Algorithmen dafür, dass sie nicht unberechtigt mitgelesen oder unbemerkt verfälscht werden können.“

„Insgesamt 21 Einzelprojekte hatten wir im Antrag für die dritte und finale Förderperiode skizziert – alle sind von der DFG bewilligt worden. Das ist für uns ein außerordentlicher Erfolg und die Bestätigung, dass wir weiterhin auf dem richtigen Weg sind und unsere Forschung aus Sicht der Gutachter sehr großes Potenzial hat“, fügt Dr. Michael Kunte, Geschäftsführer des SFB/TRR 195, hinzu.

Am SFB/TRR 195 beteiligen sich insgesamt 23 Projektleiterinnen und -leiter mit ihren Teams, dazu gehören etwa 65 Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs und weitere Mitglieder. Die Kaiserslauterer Arbeiten im Kontext des Sonderforschungsbereichs sind eingebettet in den Potentialbereich SymbTools, der unter der Sprecherschaft von Professor Claus Fieker im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz gefördert wird.

Weitere Informationen können der Pressemitteilung der RPTU entnommen werden.

 

(v.l.n.r.): Professor Sven Krumke, Dr. Michael Kunte, Professor Gunter Malle, Professor Ulrich Thiel, Professor Wolfram Decker. Foto: RPTU
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